Der Regenwald ist der Lebensraum unzähliger Pflanzen und Tiere. Wir stellen hier ein paar davon vor und beschreiben deren Ansprüche an ihre Umwelt:

Graupapageien sind in den Tieflandregenwäldern West- und Zentralafrikas zuhause. Der Regenwald ist zwar ihre Heimat, aber sie bewohnen auch Waldstreifen entlang von Bächen oder Flüssen und selbst Gärten. Sie kommunizieren miteinander durch schrilles Schreien und klares Pfeifen. Nachts bewegen sie sich weg von den Futterplätzen und schlafen in Gruppen zusammen – es ist gut möglich, über 100 Vögel auf einem Baum zu zählen! Graupapageien bevorzugen es, hoch oben in den Baumkronen zu nisten, insbesondere auf Ölpalmwedeln.

Blaue Morphofalter oder Himmelsfalter leben in den tropischen Wäldern Lateinamerikas von Mexiko bis Kolumbien. Sie verbringen den Großteil ihrer Zeit auf dem Waldboden und in den unteren Sträuchern und Bäumen. Ihre Flügel sind dann zusammengefaltet. Doch bei der Suche nach Partnern fliegen sie durch alle Waldschichten. Menschen sehen den strahlend blauen Falter am häufigsten in Lichtungen und entlang von Bächen. Seine Lebensdauer beträgt nur 115 Tage, die der Falter mit Essen und der Fortpflanzung verbringt.

Die grüne Anakonda lebt im nördlichen Südamerika, in Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Brasilien, im Nordosten Perus, im Norden Boliviens sowie in Guyana und Trinidad. Aufgrund ihrer Größe ist die grüne Anakonda schwerfällig an Land, aber gewandt im Wasser. Sie verbringt die meiste Zeit unter Wasser und wartet auf Beute. Manchmal aber windet sie sich auf einen Baum und wartet dort, dass sie die Beute überraschen kann. Dann lässt sie sich nach unten fallen. Ihre bevorzugten Lebensräume sind langsam fließende Flüsse, überflutete Waldböden und Sümpfe.

Kakaobäume wachsen in tiefen, regenreichen Lagen. Sie gedeihen in feuchten, nährstoffreichen, gut durchlässigen, tiefgründigen Böden. Weil Kakaobäume schattentolerant sind, können sie auch im bestehenden Regenwald kultiviert werden. Die Kakaopflanze stammt wahrscheinlich aus den Tieflandregenwäldern des Amazonas-Beckens in Südamerika. Heute ist sie in den Tropen Amerikas, Afrikas und Asiens weit verbreitet.

Okapis sind in der Demokratischen Republik Kongo heimisch. Sie bevorzugen sehr dichten tropischen Regenwald und bewohnen hauptsächlich den Ituri Wald. Okapis halten sich gerne in der Nähe von Flüssen auf. Im Sonnenlicht, das durch die Bäume und Sträucher in Strahlen geteilt wird, sind sie durch ihre deutlichen Fellstreifen perfekt getarnt.

Orchideen sind sehr anpassungsfähig und wachsen in fast allen Klimazonen, Ausnahmen sind die kalten und trockenen Extreme. Es gibt Arten, die überall in den Tropen wachsen, aber es gibt auch endemische Arten, die nur in bestimmten Ländern oder Lebensräumen vorkommen. Die meisten Orchideenarten wachsen im Tropenwald, einige findet man aber auch in Halbwüsten, an der Meeresküste und in der Tundra.

Wahrscheinlich sind sie die Java-Nashörner die am meisten gefährdeten Säugetiere auf der Erde. Wissenschaftler schätzen, dass nur noch zirka 60 Exemplare in freier Wildbahn leben. Der Ujung Kulon Nationalpark an der Westspitze von Java gilt als ihr einziges Zuhause. Früher waren sie auch in Indien, Bhutan, Bangladesch, China, Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam, Malaysia und Indonesien verbreitet. Java-Nashörner haben eine Vorliebe für Regenwälder mit hohem Gras und Schilf – am liebsten mit weiten Auen, Flüssen und Schlammlöchern durchsetzt.

Kaffee ist ein schattenliebender Strauch, der in der Höhe und in einem Wechsel von nasser und trockener Jahreszeit – also tropisch-subtropischen Klimazonen – gut gedeiht. Ursprünglich stammt die Kaffeepflanze aus Äthiopien und Sudan. Heute stammen mehr als zwei Drittel der weltweiten Kaffeeproduktion aus Lateinamerika.

Es ist nicht genau bekannt, wie weit der Lebensraum des Kapuzineraffen reicht. Sicher ist, dass die Primaten einen großen Teil Brasiliens und weite Teile Lateinamerikas bewohnen. Kapuzineraffen leben meist in großen Gruppen aus 10 – 35 Individuen im Wald. Die Gruppe schwärmt weit aus, um die besten Futterplätze zu suchen. Sie rufen einander viele verschiedenartige Laute zu. Kapuzineraffen können bis zu drei Meter weit springen und gelangen so leicht von Baumkrone zu Baumkrone. Sie verstecken sich den größten Teil des Tages dort, schlafen auf Ästen und steigen nur um zu trinken auf den Boden hinab.